Ich bin total fasziniert, wenn ich jemanden bei einer kleinen Routine oder Gewohnheit beobachte und mir dann denke “Wahnsinn! DAS würde mir Freude/irgendetwas leichter machen!”
Oft sind das wirklich keine hochkomplizierten Abläufe, sondern kleine unscheinbare Handgriffe, die mir aber noch nie in den Sinn gekommen sind, weil’s in meiner Familie noch nie jemand so gemacht hat oder ich eigene Gewohnheiten nie hinterfragt hab.
Also, hier nun eine Liste von Kleinigkeiten, die große Wirkung auf mich haben:
Mein tägliches Frühstücksei. Ich hab HIER schon detaillierter darüber geschrieben und muss es hier einfach nochmals erwähnen. Die Angewohnheit des gekochten Frühstücks (und sei es eben nur ein Ei!) ist meine Form der Morgenmeditation.
Kehren statt Saugen.
Das ist etwas, das ich mir von einer Freundin (die vierfache Mutter ist) abgeschaut hab. Als wir mal gemütlich in ihrer Küche gesessen sind, ist mir aufgefallen, dass sie nach dem Essen kurz einen Besen aus einem Abstellraum geholt und diverse Brösel und was halt so beim Kochen zu Boden geht, kurz zusammengekehrt hat.
Das war eine Arbeit von 30 Sekunden und trotzdem macht es viel aus, wenn’s nicht mehr unter den Füßen knirscht.
Ich war derart begeistert von der Einsicht, dass man ja auch kehren kann und nicht immer einen Staubsauger anwerfen muss und hab mir kurz darauf bei einem spontanen Besuch im Baumarkt einen Besen gekauft (nein, ich hatte sonst nur Besen für DRAUSSEN). Und seitdem kehre ich mehrmals die Woche mal g’schwind zusammen. Vor allem, weil ich es unsagbar angenehm finde, dass Kehren keinen Lärm macht! Das kann ich auch machen, wenn die Kinder schon im Bett sind (in unserem kleinen Blockhäuschen wirft man dann kein Haushalts- oder Küchengerät mehr an!) oder ich einfach keine Lust auf NOCH MEHR Lärm hab.
Außerdem ist es irgendwie cool, diese kleinen Häufchen an Papierfutzerln, diversen Bröseln und Essensresten, Staub, Sand, Steinchen (woher?!), Glitzer, Haaren und Heu zu produzieren und dann mit einem Schäufelchen zu entsorgen. Ist komisch, ich weiß. Aber erstaunlich befriedigend.
“Palatschinken Montag”
Ganz einfach: fast jeden Montag gibt’s abends bei uns eine Suppe aus irgendeinem Gemüse, das gerade vorhanden ist (meistens Brokkoli, Fenchel oder Zucchini) und im Anschluss Palatschinken. Das wird von allen gerne gegessen und es entlastet mein Hirn ganz wunderbar, dass ich die Woche nicht gleich mit der Dauerfrage “Was koch ich heute?!” beginnen muss.
Meine Bücherei-Mitgliedschaft
Auch HIER hab ich schon geschwärmt und werde immer noch nicht müde, die Vorzügen einer Bücherei-Mitgliedschaft zu betonen. Meine wöchentlichen Besuche in der Hollabrunner Stadtbücherei sind ein liebgewonnenes Ritual geworden und ich hab eine Riesenfreude daran, vor den Regalen zu stehen und mich überraschen zu lassen, was mich anspricht. Und obwohl ich bisher der Meinung war, dass mich Fernsehen am Abend entspannt, merke ich: Lesen ist einfach soooo viel besser. Das weiß man, aber irgendwie ist’s einem wurscht, wenn man grad in einer Netflix-Serie festhängt. Ein ausgeliehenes Buch macht aber den angenehmen Druck, dass man es in ein paar Wochen wieder retournieren muss und schon allein deshalb entscheide ich mich am Abend nun immer für die “analoge Unterhaltung”.
Für die Kinder borge ich Tonie-Figuren aus, die dann mehrmals täglich rauf- und runtergehört werden und gerade dann, wenn mir die selbe G’schicht total auf die Nerven geht, ist es schon wieder Zeit, die Figur zurückzugeben und eine neue zu holen. Win-win!
Mein kleines Leselicht
Ein wichtiges Accessoire in meinem Lesewahn: eine kleine anklippbare Leselampe, die ich per USB-Anschluss aufladen kann. Jeden Abend, wenn ich sie einschalte, macht sie mir Freude.
Nun eine Bitte, an alle, die hier mitlesen: Inspiriert mich (in den Kommentaren oder per Email) mit eurem “Best of Banalitäten”, damit ich - wie beim Besen! - wieder etwas dazulernen kann.