Schreiben. Ein bisserl. Immer wieder. Zwischendurch.
Mmmmmm…. Ich, allein vor dem Macbook. Mit 45 min Zeit, um zu Schreiben.
Nicht viel, aber ein bisserl was geht sich da schon aus.
Zum Beispiel, um die letzten Wochen nochmal gedanklich passieren zu lassen.
Noch nie hatte ich so einen eindeutigen SOMMER. Also, eine Pause von vielen Routinen, die sich durch unsere traditionelle Woche in Lunz am See, einen geschlossenen Kindergarten und diverse “Lebensadministration” ergeben hat.
Ganz oft hat es sich fließend und fein angefühlt. Aber dazwischen gab es auch Momente der Erschöpfung und des Grants. Und ein paar Mal das Gefühl, dass ich die einzige Person auf der Welt bin, bei der grad die Nerven blank liegen, weil die Kinder seit dem Aufschlagen der Augen dran herumpolieren.
(Jajaja - ich bin NICHT die Einzige. Ich weiß das. Aber in solchen Momenten ist die Rationalität schon längst futsch.)
Wie’s richtig, RICHTIG gut gelaufen ist? Wenn ich losgelassen hab. Die Kinder im Prinzessinnenkleid über Erdhaufen klettern ließ, eine Stunde lang Grashalme für kleine Händchen gezupft hab, um sie einzeln den Pferden zu füttern oder mal den Mund gehalten hab. Auch, wenn das Gekraxle am Spielturm viel zu wild auf mich gewirkt hat.
(Das ist übrigens eine der schwierigsten Lektionen für mich: Mund halten! Mehrmals täglich ertappe ich mich dabei, wie ich pausenlos Anweisungen gebe oder etwas kommentiere. Da darf ich mich ja eigentlich nicht wundern, wenn mir keiner mehr zuhört… Dabei hab ich es ja gerne leise, ha!)
Ganz oft sind mir Sätze durch den Kopf geschwirrt, die es wert gewesen wären, niedergeschrieben zu werden. Dann hab ich mir gedacht “Ach, ich setz mich hin und schreib ein bisserl, wenn die Mädls im Bett sind.”
Tatsächlich: ich lüg mich damit nach all den Jahren immer noch selber an, obwohl ich ganz genau weiß, dass meine mentalen Kapazitäten ab 20 Uhr vollständig aufgebraucht sind. Lesen geht noch. Selber etwas (halbwegs sinnvolles) zu Papier bringen? Vergiss es.
Abgesehen davon, dass ich Stunden später KEINE Ahnung mehr hab, was mir da so Großartiges durch den Kopf geschwirrt sein soll.
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Es ist nun zwei Wochen später und auch der heutige Tag ist anders gelaufen, als ich ihn ursprünglich geplant hab. Eigentlich dachte ich, dass ich den Vormittag ganz gemütlich im Co-Working Space mit Schreiben und ein paar Anrufen verbringen würde.
Dann aber wurde ich spontan gebeten, meinen Vater zu einem Augenarzttermin zu begleiten, da er im Anschluss nicht Autofahren sollte. Mach ich natürlich.
Aber mein Plan war schon mal dahin.
Dennoch: ich hab mir diesmal im selben Moment wie “Na, geh!” auch “Voll cool, dass ich sowas ganz einfach machen kann!” gedacht.
Sicher: So ein “produktiver” Vormittag ist voll fein. Aber für die Familie da sein zu können, wenn man gebraucht wird, ist feiner.
Und nun bleibt mir noch ein wenig Zeit, die dadurch noch wertvoller und süßer wird.
Heute ist ja mal wieder ein “Supervollmond” und wenn ich den Astrologen meines Vertrauens glauben darf (yep, ich tu’s!), dann sind die nächsten Tage besonders wertvoll, um sich anzuschauen, was in den letzten 6 bis 8 Wochen Thema war, wo es einen hingezogen hat und welche Änderungen damit losgetreten wurden.
Das ist bei mir recht eindeutig:
Ich bin ins Team der Bürgerliste unserer Gemeinde eingestiegen, weil “nur raunzen” mittlerweile einfach zu wenig für mich war. Ich hab Ideen und Visionen, wie wir die Lebensqualität in unserer Gemeinde (noch) besser machen können, aber vieles davon ist nicht “einzelkämpferisch” umsetzbar. Eine klassische Parteizugehörigkeit kommt für mich derzeit nicht infrage. Ich möchte mich nicht mit Grundsatz-Hickhack und Ideologien von einer mir fremden Parteispitze herumschlagen, sondern einfach anpacken.
Ich steh hier noch am Anfang und lerne gerade, wie es in der Gemeindepolitik so läuft (manches verwundert mich, aber das meiste ist super interessant!), aber ich bin auch nicht auf Husch-Pfusch-Lösungen aus und hab daher keinerlei Zeitdruck oder Stress.
Was auch in den letzten Wochen EXTREM hochgekommen ist: ausmisten! Ballast abwerfen! ÜBERALL Platz schaffen!
Nachdem ich schon seit dem Frühjahr viel Lärm beseitigt hab (v.a. meine Online- und Social Media Präsenz bzw. ist meine wöchentliche Instagram-Zeit auf unter 10 min pro WOCHE runter), fällt mir auch deutlicher auf, was sonst noch unnötig “laut” ist bzw. mentale Kapazitäten braucht. Und da ist Unordnung und ein Zuviel an Zeug natürlich ein Riesenfaktor.
Ich würde mich ja als “softe Minimalistin” bezeichnen. Also: ich brauch nicht wirklich viel und da wir ein recht kleines Blockhäuschen haben, ist auch nicht endlos Platz.
Und DENNOCH: es sammelt sich (vor allem, seit zwei Kinder da sind) einfach so.viel.Zeug.an. So viel!
Aber auch hier ist Geduld gefragt bzw. gehe ich nach dem Prinzip “regelmäßig ein bisserl” vor. Also, statt in einer Riesenaktion alles durchzusortieren, mach ich ein Kasterl pro Woche. Oder vielleicht auch nur eine Lade. Oder einen Stiftebecher.
Wenn ich Glück und überraschende Zeitressourcen hab, vielleicht sogar ZWEI Laden!
Egal. Wie so oft im Leben gilt auch hier: selbst die kleinsten Schrittchen bringen einen weiter, wenn man sie nur geht.
Daher: besser, ich schreib auch mal nur ein paar Zeilen, als gar nix.
Vielleicht gibt’s hier in Zukunft mehr ganz kurze Texte. Zwei Mini-Absätze und BUMM! Alles gesagt!
Hach, eine schöne Vorstellung…